Kloster Eberbach
Wettbewerbsbeitrag
 
Auslober: Kloster Eberbach
Ort: Eltville am Rhein
Team: Carsten Gerhards, Charlotte Flach, Benjamin Schatz
 
 
Konzept

Drei Leitideen sind die Grundlage unseres städtebaulichen und architektonischen Konzepts:

1 Kern und Ringe

Die klare räumliche Gliederung des 12. und 13. Jahrhunderts, die die Rangordnung der Mönche, Laienbrüder und Gäste widerspiegelte, möchten wir wieder sichtbarer machen. Den Clearvauxschen Idealplan zum Bau eines Zisterzienserklosters, der aus dem Kernbereich der Klausur und Ringbebauungen besteht, möchten wir mit der Erweiterung des Hotels stärken. Die Architektur bezieht sich auf die rechteckigen Grundrissgeometrien der Bestandsgebäude, insbesondere des Mönchs- und des Laiendormitoriums. Der dem Neubau vorgelagerte eingefriedete Garten folgt dem Prinzip der rechteckigen Freiräume des Klosters. Eine außenliegende Freitreppe verbindet diesen Freiraum mit dem Schanzengarten. Ebenso die Treppenräume innerhalb des Gebäudes, die über Brücken eine Verbindung zwischen den einzelnen Gebäudekompartimenten, dem Schanzengarten und dem Badeweiher herstellen.

2 Weiterbauen

Als Referenz für das Konzept des Weiterbauens dient uns der Merianstich von 1646. Auf dem Stich ist zu erkennen, dass die äußere Ringbebauung mit den Wirtschaftsgebäuden des Klosters je nach Bedarf immer weiter ergänzt wurden. Dementsprechend möchten wir den Gedanken des „Weiterbauens“ als denkmalpflegerischen und architektonischen Leitgedanken aufnehmen und den Neubau des Hotels unmittelbar an den Altbau anschließen lassen. Die bestehende Mauer der Ostfassade soll als Spolie in den Neubau integriert werden. Die Gestaltungsprinzipien des zisterziensischen Ordens wie Einheitlichkeit, Schlichtheit, Bescheidenheit und Selbstverständlichkeit werden in dem klaren stereometrischen Baukörper des Anbaus aufgegriffen. Der Altbau wird behutsam saniert. Erschließung und Gästezimmer des Altbaus werden erneuert.

3 Ort und Raumsprache

Wir möchten die Raumsprache des überwölbenden und bergenden Raums von Mönchsdormitorium und Laiendormitorium aufgreifen und in einfacher Form auf den Neubau übertragen und damit die Identität des Ortes stärken. Ebenso wie das Mönchsdormitorium und das Laiendormitorium besteht der Anbau aus einem Langhaus mit einem regelmäßigem Konstruktionsraster und raumhaltiger Fassade, die Sitznischen und Schreibtische beinhalten. Durch die achsialsymmetrische Ausrichtung der Betten zur Fassade und die Doppelgeschossigkeit der im zweiten und dritten OG liegenden Hotelzimmer werden die Blickbeziehungen zum Ort gestärkt: Klosterblick, Gartenblick und Himmelblick.